Donnerstag, 24. Juli 2008

Der schiefe Turm von Moskau

Moskau ist um eine Attraktion reicher, von der es bis vor einigen Tagen selber nichts wusste. Dass russische Baufirmen ein vergleichbar seriöses Image haben, wie Import-Export-Fimen in deutschen "Tatort"-Folgen ist nichts neues. Nun aber bricht "Stargrad" alle Maßstäbe. Als die Firma den Auftrag bekam, eine Fußgängerunterführung in direkter Nähe zum Roten Platz zu renovieren, war sie es scheinbar schon lange leid, kleine Brötchen zu backen und sah ihre Chance gekommen. Ohne große Umschweife und scheinbar ohne Aufsehen zu erregen, lässt Stargrad schweres Gerät anrücken und baut erweiter den Fußgängertunnel um ein angeschlossenes dreistöckiges, unterirdisches Einkaufszentrum. Das ganze fiel erst auf, als sich mangels fachmännischer Abstützung umstehende Klöster zu neigen begannen.

http://kp.ru/daily/forum/article/354255/


Aus den Kommentaren zu dem russischen Artikel:

Gast: Alles gekauft. Miliz, Gericht, Prokurator, Macht und das ganze Land. Steh auf großes Land, steh auf zum Todeskampf!

Pravda: Russland versinkt zusammen mit dem Kreml - wie das U-Boot Kursk!

Pogronitschnik: Die Immigranten verminen bald Moskau und ganz Russland. Wenn sie schon Erdarbeiten unter dem Kreml machen. Ist das Naivität der Regierung oder eine Absprache?

Dimitrij: Mir ist es auch peinlich, Russe zu sein! Diese allumfassende Bestechlichkeit. Dieses Volk und dieses Land verdient keine Achtung. Wo du hinschaust - Degeneration. Russland sollte von der politischen Weltkarte verschwinden.

Gast: Was Geld nicht alles Macht. Die Mitglieder anderer Staaten benehmen sich in Moskau schon wie die Hausherren.

Gast: Mir ist es peinlich, Russin zu sein. Ich lebe im Westen und schweige darüber.

2 Kommentare:

webdigga hat gesagt…

Zu krass. Und was ist jetzt aus dem Einkaufszentrum geworden? Ist ja echt zu hart. Und das hat keiner gemerkt bis es fast fertig war?
Von den Kommentaren her scheint das ja eher ein fremdes ausländisches Unternehmen zu sein, oder hab ich das falsch verstanden?

Andi hat gesagt…

Na ja - wie du ja selbst gesehen hast, sind größere Baustellen in der Altstadt weder in SPB noch in Moskau ne Besonderheit. Den Abraum haben sie Nachts abbefördert. Aber natürlich kann man sowas nicht verstecken. Darum die Resignation in den Kommentaren darüber, was mit Bestechung mittlerweile alles möglich ist.

Das mit den Ausländern bezieht sich darauf, dass Russland mehr oder weniger komplett von Tadschiken und Aserbaidschanern gebaut wird, die hier als Gastarbeiter ein furchtbar schlechtes Image haben. Und in Moskau kommt "erschwerend" hinzu, dass der Chef der Firma scheinbar auch Kaukase ist.